Cavaldor - Jerez de la Frontera

DIE CHRONIK DES KARTÄUSER-PFERDES

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DIE WECHSELVOLLE GESCHICHTE EINES MYTHOS

Andalusien ist ein geschichtsträchtiges Land, in dem zahlreiche alte Kulturen aus dem Mittelmeer-Raum ihre Spuren und Traditionen hinterlassen haben.

Schon die kriegerischen Kelt-Iberer züchteten auf dem weiten Grasland der Iberischen Halbinsel temperamentvolle, wendige und mutige Rösser, die als Hüte- und Kriegspferde sogar von Griechen und Römern gerühmt wurden.

Bis aus dem Dunkel der Geschichte das Kartäuser-Pferd auftauchte, vergingen noch Jahrhunderte.
Um die Entstehungsgeschichte dieser traditionsreichen alten Blutlinie ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden.

Gesichert scheint jedoch, dass die Mönche des Kartäuser-Ordens in Jerez de la Frontera ab 1484 mit ihrem feinen Sinn für Ästhetik eine besonders edle Zucht-Linie schufen: Das Kartäuser-Pferd.

Durch die Jahrhunderte erlebte dieses Pferd eine wechselvolle Geschichte – von Glanz und Gloria in der Blütezeit des Barock bis zum beinahe gänzlichen Aussterben am Ende des 20. Jahrhunderts.

Die Kartäuser-Linie ist die einzige Zucht, die über 326 Jahre in der Hand von Kartäuser-Mönchen geblieben ist (von 1484 bis 1810), eine ununterbrochene Selektion und Verbesserung erfahren hat und als das „Pferd der Könige“ Weltruhm erlangte.

Angeblich wurde diese Linie durch die Mönche von äußeren Einflüssen weitestgehend reingehalten und niemals mit germanischen oder nordischen Rassen gekreuzt.
Nach der Enteignung der Kartäuser-Mönche durch Napoleon im Jahre 1810 wurde die Zucht zerstreut.
Passionierte Züchter der Umgebung, wie etwa Zapata, Calero und Corbacho, erhielten die Linie jedoch weiter am Leben.

 

ADELUNG ZUM „NATIONALEN KULTURGUT SPANIENS“:

DAS KARTÄUSER-PFERD HEUTE

1983 erklärte die Behörde „Patrimonio del Estado Español“ das Kartäuser-Pferd zu einem nationalen Kulturgut Spaniens.

Nationale Kulturgüter genießen die besonderen Schutzrechte des spanischen Staates.

Dieser kulturbewahrende Prozess ist ein Vermächtnis der Spanischen Krone an die spanische Nation.

Das Kartäuser-Pferd steht im Wert somit auf der gleichen Stufe wie beispielsweise die Werke des Malers Velazquez, die im Museum des Prado in Madrid ausgestellt sind.

 

DAS KARTÄUSER-GESTÜT IN JEREZ DE LA FRONTERA

Seit 1990 bewahrt das staatliche Unternehmen Expasa S. A. – Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado diesen wertvollen genetischen Schatz für die Nachwelt und setzt sich für den Fortbestand des Kartäuser-Pferdes ein.

Heute als eine Blutlinie innerhalb der Rasse der P.R.E.s definiert, ist das legendäre Pferd der Kartäuser-Mönche von Jerez der Inbegriff von Noblesse und purer Eleganz für seine Bewunderer.

Das moderne Ziel des staatlichen Gestüts ist es, ein typvolles Kartäuser-Pferd mit gutem Exterieur, Resistenz, Feinheit und noblem Temperament zu erhalten und weiter zu züchten.
Dank seiner besonderen Eigenschaften gilt diese Linie heute wieder als wertvoller Veredler der Pura Raza Española.

Das Kartäuser-Pferd mit seiner jahrhundertealten Geschichte ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der spanischen Reitkultur, es ist Teil der ureigenen spanischen Identität und ist zusammen mit dem schwarzen Kampfstier Ausdruck des nationalen Stolzes.

 

DAS KARTÄUSER-PFERD IN ZAHLEN

Man geht davon aus, dass 98% der P.R.E.-Züchter Kartäuserblut zur Rasseverbesserung in ihren Zuchten eingesetzt haben.

Heute stellt das Kartäuser-Pferd nur noch 2,56% der Population dar, hat jedoch auf 87,2% der P.R.E. Einfluss genommen.

Nur 12,8% der P.R.E. haben kein Kartäuser-Blut in ihrem Stammbaum.

 

DIE CHRONIK DES KARTÄUSER-PFERDES

DAS KARTÄUSER-KLOSTER IN SEVILLA
1400 16. Januar 1400: Kartäuserkloster Sevilla
1460 Gegen Ende der Reconquista (Rückeroberung der arabisch besetzten Gebiete Iberiens durch die christlichen Heere) verzeichnet Andalusien infolge der wieder aufblühenden Landwirtschaft eine alarmierende Verringerung von Zucht-Stuten und Kriegspferden, da nun für die harte Arbeit auf dem Feld im hohen Maße Mulis eingesetzt wurden.

Die Stuten und Hengste wurden in andere Länder verkauft.

(Anm.: Ein Muli ist die Kreuzung zwischen einer Stute und einem Esel-Hengst.
Als Hybride sind Maultiere mit seltenen Ausnahmen nicht fortpflanzungsfähig.
Da sie im Vergleich zu Pferden über eine größere Ausdauer und Unempfindlichkeit als Zug- und Tragtiere verfügen und sich auch gut als Reittiere eignen, waren diese Hybriden als Nutztiere zu damaliger Zeit hoch geschätzt.)

Als Folge des außerordentlich hohen Rückgangs der Stuten untersagt der Bürgermeister von Sevilla per Erlass vom 15. Mai 1460 den Export von Stuten und Hengsten ohne die vorhergehende Erlaubnis durch Bürgermeisteramt einzuholen.

Ein weiterer Erlass verbietet ebenfalls Stuten mit Eseln zu decken ohne zuvor die Erlaubnis der eingesetzten Kommission einzuholen.
DAS KARTÄUSER-KLOSTER IN JEREZ - DIE WIEGE DES KARTÄUSER-PFERDES
03.05.1463 Als Jerez im 13 Jh. durch die christlichen Heere unter der Führung von Ferdinand III und Alfons X von den Mauren zurückerobert wurde, wurde die bis dahin muslimische Stadt Jerez und deren Besitztümer unter den christlichen Adeligen aufgeteilt.

Ein Nachfahre dieser christlichen jerezanischen Adelsfamilien war Álvaro Obertos de Valeto (*1427 / † 12.03.1482), der Mann mit dem alles begann.

Lt. notarieller Urkunde vom 03.05.1463 übertrug Álvaro Obertos de Valeto nach einem Treffen mit dem Prior des Kartäuser-Ordens in Sevilla den Kartäuser-Mönchen die Rechte an seinem Landbesitz in Jerez sowie sein ganzes Vermögen, um dort ein Kloster zu erbauen. Dies war mit der Verpflichtung verbunden, die Stadt Jerez in ihre Messen und Gebete einzuschließen.

Das Kloster wurde auf einem Stück Land an den Ufern des Río Guadalete erbaut.
Die Legende besagt, dass an eben jener Stelle die Heilige Jungfrau den christlichen Truppen in der wichtigsten Schlacht der letzten Phase der Reconquista (13.10.1340 Schlacht am Río Salado – Sieg der Christen über die Mauren) erschienen sei.

In damaliger Zeit galt das Kloster durch Schenkungen als eines der reichsten der Gegend. Später kauften die Kartäuser-Mönche noch das Land der Dehesa de la Fuente del Suero dazu, auf dem das heutige Kartäuser-Gestüt steht.

Der Gründer Álvaro Obertos de Valeto liegt in der Kapelle des Klosters am Fuße des Altars unter einer marmornen Grabplatte begraben, die sein Abbild zeigt.
17.12.1478 Am 17.12.1478 erfolgte die Grundsteinlegung des Kartäuser-Klosters in Jerez und die Mönche zogen von Sevilla nach Jerez um.
1484 Manche Autoren gehen davon aus, dass die Kartäuser-Mönche bereits zu dieser Zeit ihren eigenen Typus züchteten und die Beimischung von Fremdblut ablehnten.

Wegen seines edlen Erscheinungsbildes, seines feurigen aber doch noblen Charakters, wurde es zum begehrten Luxus-Produkt an den europäischen Höfen und avancierte zum Paradepferd der Könige und des Adels.

Die Werke des Malers Velazquez (1599 -1660), die man im Prado bewundern kann, zeugen davon:
Der Prinz Baltasar Carlos, König Philipp III und die Königin Isabella von Bourbon ritten auf spanischen Pferden.

Bekannt ist, dass die Kartäuser-Mönche ihre Pferde mit dem Symbol einer Glocke brandmarken.
18.01.1588 In den 1990 Jahren wirbelten die Werke von Juan Carlos Altamirano, der Dokumente aus lokalen Archiven und Zuchtregistern auswertete, gehörig Staub in der Pferdeszene auf:
Am 18.01.1588 ergab eine Zählung der Pferde in und um Jerez, dass die Kartäuser-Mönche nur zwei Stuten und zwei Fohlen besaßen.

Unumstritten scheint jedoch, dass die Mönche durch große Sachkenntnis eine Vorrangstellung in der Pferde-Zucht einnahmen und einen eigenen Proto-Typ schufen, der bei den europäischen Fürstenhöfen hochbegehrt war und bis heute als Rasseveredler der P.R.E.s gilt.
Im 17. Jh. VERKNÜPFT SICH DIE LEGENDE MIT DEN WAHREN GEGEBENHEITEN
1746 Im Register des Konvents ist verzeichnet, dass die Mönche 290 Pferde besaßen.
Juan Carlos Altamirano bezieht sich in seinem Buch Historia y Origen del Caballo Español auf die Aussage von Francisco Laiglesia y Darrac (*1771 - †1852), Oberst der Berittenen Kavallerie, Direktor der Akademie für Militärreiterei in Cádiz (1811) und ausgewiesener Pferde-Experte sowie Mitglied der Landwirtschaftskammer.

Nach Francisco Laiglesia y Darrac lebten in Jerez die Gebrüder Andrés und Diego Zamora, die beide von Beruf Hufschmied waren. Einer der beiden Brüder, André Zamora, hatte zuvor als Soldat im Militär gedient.

Eines Tages traf Andrés einen Mann namens Joaquín Torre, der einen alten vom Militärdienst ausgemusterten Hengst von einem Soldaten gekauft hatte und der nun mit Holz für den Verkauf beladen war.

Andrés hatte ein Auge für gute Pferde und erkannte die hohe Qualität des Hengstes. Joaquín und Andrés wurden sich handelseinig. Andrés erwarb dieses ausgezeichnete Pferd und begann ihn für die Zucht einzusetzen.

Aus diesem alten Hengst zog er ein qualitätsvolles Hengstfohlen namens ESCLAVO und begründete die Linie der sog. „Zamoranos“ oder „Caballos del Soldado“.

ÜBERLIEFERTE MERKMALE VON ESCLAVO:
- 155 cm Widerristhöhe
- Dunkelschimmel
- Hervorragendes Exterieur von hoher Ästhetik
- Leichtigkeit der Bewegungen
- Melanome unter der Schweifrübe, die damals als Kennzeichen der Linie galten
- Sehr guter Vererber
- Untadeliges Interieur von hoher Noblesse

Man sagt, er sei von solcher Sanftmut gewesen, dass ihn selbst Kinder problemlos reiten konnten.

Dramatischerweise wurde dieser Hengst in der Abwesenheit von Andrés von seinem Bruder für 40.000 Pesos nach Portugal verkauft und seine Spuren verloren sich.

Die Legende erzählt, dass André aus Gram über den Verlust des Pferdes gestorben sei.

Auf die Zucht der Zamora-Brüder bauten viele Züchter der Gegend ihre Pferdezuchten auf.
DAS KARTÄUSER-KLOSTER IN JEREZ - DIE WIEGE DES KARTÄUSER-PFERDES
Einer der Pferde-Züchter aus der Region namens Pedro Picado begründete auf die "Zamoranos" oder „Caballos del Soldado“ seine Zucht.

Da Pedro Picado seine fälligen Pachtzinsen bei den Kartäuser-Mönchen nicht beglichen hatte, pfändeten die Mönche kurzerhand seine Pferde und integrierten die Zamoranos in ihre bestehende Zucht.
AUFGABE DER ZUCHT DURCH DIE KARTÄUSER-MÖNCHE UND weiterführung der zucht durch private züchter
1809 Nach dem Sieg Napoleons im Jahre 1809 kommt es zur Säkularisierung des Kartäuserklosters in Jerez.

In Folge werden die Mönche enteignet und gezwungen, das Kloster verlassen und die Zucht aufzugeben.

Die Zucht wird zerstreut. Weitere Züchter der Region wie z. B. Calero, Corbacho und Zapata übernehmen die Pferde und integrieren sie in ihre Zucht.

Anmerkung: Als Säkularisation wird ursprünglich die staatliche Einziehung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer (Land oder Vermögen) bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man darunter die Säkularisation während des napoleonischen Zeitalters, bei der zwei Formen zu unterscheiden sind: einerseits Aufhebung kirchlicher Institutionen und Verstaatlichung ihres Besitzes (Einziehung von Kirchengütern), andererseits die Einverleibung (Annektierung) der geistlichen Fürstentümer und Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches durch größere Territorialstaaten.
DIE ZUCHT DES PEDRO JOSÉ ZAPATA
1810 Kurz bevor die Napoleonischen Truppen plündernd über das Kartäuser-Kloster herfallen, erwirbt Don Pedro José Zapata Caro, ein Pastor und bekannter Züchter der Region als auch Freund des Priors des Kartäuser-Klosters 60 Stuten und 3 Hengste des Kartäuser-Ordens.

Er bringt seine Pferde in Sicherheit und versteckt die sie vor den plündernden napoleonischen Soldaten.
Don Pedro José Zapata Caro ersetzt den Glockenbrand der Mönche durch seinen eigenen Brand:
Den einfachen Kandarenbrand, bekannt bis in die heutige Zeit als der „Brand des Zapata“
Nach dem Tod von Don Pedro José Zapata Caro geht die Zucht an seinen Neffen Don José Zapata Bueno über.
1854 Nach dem Tode von Don José Zapata Bueno führt seine Frau Doña María Romero de Aragón die Zucht mit einem Bestand von 220 Pferden weiter.
1856 Übergibt Doña María Romero de Aragón etliche Stuten, einen Hengst und den Kandarenbrand an ihre Tochter Enriqueta.
1919 Verkauf der Zucht von Enriqueta (Tochter von Maria de Aragón) an Don Ramón Gallardo de los Barrios. Die Familie Gallardo führt diesen Brand bis 2002 fort und verkauft anschließend die Zucht an den Asociación de Ganaderos de Caballos de P.R.E. E.C. (Estirpe Cartujana)“
DIE ZUCHT VON DON VICENTE ROMERO GARCÍA
1857 Don Vicente Romero García kauft von Doña María Romero de Aragón einen Teil der Zucht und fügt dem Kandarenbrandzeichen für die Tiere aus seiner Zucht ein kleines „c“ hinzu („c“ von „comprado“ = gekauft)
22.05.1911 Stirbt Don Vicente Romero García und die Zucht wird von seiner Witwe Doña Josefa Garro nach und nach an diverse Züchter verkauft. Der Kandarenbrand mit dem „c“ geht an ihre Nichte Doña Rosario Romero über.
DIE ZUCHT VON DON FRANCISCO CHICA NAVARRO
1933 Verkauft Don José Dominguez die Hälfte der Zuchtstuten an Don Francisco Chica Navarro.
ZUCHT VON DON JUAN PEDRO DOMECQ Y NÚNEZ DE VILLAVICENCIO
02.02.1934 Verkauft Don José Dominguez an Don Juan Pedro Domecq y Núñez de Villavicencio 36 Stuten, 10 junge Hengste, 2 Hengste und den Kandarenbrand mit dem "c"
DIE ZUCHT VON DON ROBERTO OSBORNE VÁZQUEZ
1938 nach dem Tod von D. Juan Pedro Domecq (19. März 1937) geht die Zucht an Don Roberto Osborne Vázquez über.
DIE ZUCHT VON PALLARÉS
1940 Don Roberto Osborne Vázquez verkauft einen Teil des Kandarenbrands mit dem „c“ an D. Fernando Pallarés de Cabra
1949 verkauft Pallarés an Don Fernando de Tierry den größten Teil des Kandarenbrands mit dem "c"
1962 Pallarés verkauft einen Teil an den Marquis de Salvatierra
1966 Pallarés verkauft den dritten und letzten Teil an den Marquis Don Juan Manuel Urquijo y Novales, Graf von Odiel
DIE ZUCHT VON TERRY
1949 kauft Fernando Carlos de Terry y del Cuvillo einen großen Teil der Ländereien und den größten Teil der Kartäuser-Zucht mit dem Kandarenbrand ohne das „c“ von Don Roberto Osborne und begründet damit seine Zucht.

Bald verfügt er über die größte Kartäuser-Zucht der Epoche und umgibt diese mit den großartigen Gebäuden seiner Kellereien.
Er organisiert herausragende Kutsch-Corsos, die nicht nur durch ausgesuchte elegante Kutschen sondern auch durch die Qualität und Schönheit seiner edlen Pferde hervorstechen.
Don Fernando Carlos de Terry y del Cuvillo ist überzeugt, dass die Ästhetik des Kartäuser-Pferdes vor der Kulisse seiner Weinkeller, die schönste Werbung für seine Sherrys und Weinbrände darstellt.
1952 stirbt Don Fernando Carlos de Terry y del Cuvillo und seine Witwe Isabel Merello führt die Zucht weiter.
1964 ist Terry die erste Bodega, in der ein Kartäuser-Hengst die Hauptrolle in einem Werbe-Spot spielt.

Der Stempel-Hengst Descarado II ist das Pferd aus der Werbung für den Brandy „Centenario“.
In diesem Clip reitet ihn die ungarische Schauspielerin Margit Kocsis.
Diese Werbung wird durch ihre Neuartigkeit zur Legende und der Ruhm des Kartäuser-Pferdes verbreitet sich auf internationaler Ebene.
Dieser Hengst aus der Zuchtstute Descarada von Osborne ist einer der meist-prämiertesten und repräsentativsten Hengste der Kartäuser-Linie und hat einen tiefreichenden Einfluß auf die Zucht des P.R.E.
Terry-Werbespot aus dem Jahr 1964 (YouTube):

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In späteren Werbe-Clips übernimmt der Hengst Poseido IV die tragende Rolle des Filmstars.
Viele Terry-Hengste wie Gorrón II, Animoso III, Bizarro IV, Financiero und Destinado III werden für die Zucht auf dem Militär-Gestüt (Yeguada Militar) eingesetzt, hauptsächlich um die Profile und Kruppen zu verbessern. Ebenso werden Terry-Stuten mit Hengsten aus der Maluso-Linie der Yeguada Militar gedeckt und bilden das aktuelle Erscheinungsbild der Pura Raza Española.

Aus Bilbaino III, der von Roberto Osborne gezogen wurde, dann über die Terry-Zucht in die Zucht von Miguel Angel de Cárdenas übergeht, entwickelt sich später ein halbes Dutzend Champions.
Aus der BilbainoIII/Gorrón-Linie entwickelten sich Stempel-Hengste bzw. -Stuten wie Centella V, Educado X, Lirona RAM, Mañoso, Fer Bago und Nero II.
HOLDING RUMASA S.A.
In den 1960er und 1970er Jahren kaufte die Familie José María Ruiz Mateos sehr viele Bodegas;

1961 gründete sie die Firma Rumasa.

Diese Familie beherrschte unter anderem so große Teile des Sherry-Marktes, dass 1983 bei der Enteignung durch die neue sozialistische Regierung ein Schock durch die Branche ging, mit der Folge, dass das Geschäft mit Sherry zusammenbrach.
1981 kauft das private Unternehmen RUMASA S. A. die Bodegas Terry inklusive dem Gestüt mit dem Kandarenbrand „c“, das nach dem Konkurs jahrelang zum Verkauf stand.
VERWALTUNG DURCH DIE BEHÖRDE „PATRIMONIO DEL ESTADO ESPANOL“
1983 Nach der Zwangsenteignung durch den spanischen Staat übernimmt die Behörde „Patrimonio del Estado Español“ (zuständig für die Verwaltung der Objekte im Staatsbesitz, die von der Königsfamilie zu Repräsentations-Zwecken benutzt werden) die Verwaltung und trennt
1985 die Kartäuser-Zucht von den Bodegas.
EXPASA S. A. YEGUADA DE LA CARTUJA – HIERRO DEL BOCADO
1990 Die Pferde gehen in den staatlichen Besitz des Kartäuser-Gestüts über, das nun unter dem Namen Expasa S. A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado - geführt wird und wird zum spanischen Kulturgut (Patrimonio Nacional) erklärt.

Unter dem Dach von EXPASA S. A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado werden die Kartäuser-Zuchten von Urquijo, Salvatierra, Fernandez Daza, Domeq, Osborne und Terry zusammengeführt.
1995 Eine Gruppe Züchter trifft sich, um die aktuelle Situation des Kartäuser-Pferdes zu analysieren.

Über die tatsächliche Population liegen jedoch keine vertrauenswürdigen Zahlen vor, da die Kartäuser-Pferde im Stutbuch der P.R.E. nicht gesondert registriert wurden.
Verschiedene ungesicherte Schätzungen liegen zwischen 250 – 3.500 Exemplaren weltweit.

Dieses Ergebnis erforderte dringendes Handeln und die Notwendigkeit, einen Zucht-Verein zu gründen, um die existierenden Linien zu erfassen, ein vernünftiges Zuchtprogramm zu etablieren und um eine Verbesserung der Zucht-Qualität zu erzielen. Gleichzeitig sich jedoch auch um EU-Subventionen zu kümmern, Werbekampagnen, Turniere und Exterieur-Wettbewerbe ins Leben zu rufen.
1997 Gründung des Vereins „Asociación de Criadores de Caballos P.R.E. de Estirpe Cartujana“.

Mitglieder der Gründungs-Kommission waren u. a. Don Angel Peralta, Dr. José Sanz Parejo, Leiter der veterinärmedizinischen Abteilung der Universität Córdoba und Don José Maria Cruces.

Erklärtes Vereins-Ziel: Die vor der Auslöschung bedrohte Line der Kartäuser-Pferde, die der Ursprung und die Basis des P.R.E.s sind, zu erhalten, zu verbessern und wieder zu verbreiten.

Unterstützt durch die veterinärmedizinische Fakultät Córdoba wurden die Selektions-Programme, die Reproduktion und die Qualitäts-Verbesserung der Kartäuser-Linie vorangetrieben. Zu den Forschungsarbeiten gehörte die Datenerhebung und – Auswertung, die künstliche Besamung über Tiefgefrier-Sperma, Fragmentierung von Blastozysthen etc.

Das Gestüt Expasa S. A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado setzt sich dafür ein, dieses wertvolle genetische Erbe für die Zukunft zu erhalten und wacht heute wieder über einen einzigartigen genetischen Schatz, der über fünf Jahrhunderte weitestgehend frei von fremden Zuchteinflüssen gehalten wurde und einen unschätzbaren Wert darstellt.

Dieses genetische Erbe ist ein universeller Schatz, den es zu bewahren gilt und benötigt die Unterstützung aller Pferdefreunde dieser einzigartigen Line.
1998 Der Kartäuser-Orden übergibt den originalen Glockenbrand, mit dem die Kartäuser-Pferde seit dem 15. Jahrhundert gebrannt wurden, an das Gestüt Expasa S.A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado -.

Heute verfügt das Gestüt Expasa S.A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado - über den weltweit wichtigsten Bestand an Kartäuser-Pferden mit mehr als 200 Exemplaren, die auf den Weiden der Finca Fuente del Suero frei aufgezogen werden.
Derzeit ist das Gestüt Expasa S. A. Yeguada de la Cartuja - Hierro del Bocado ein international anerkanntes Reproduktions-Zentrum mit einem umfangreichen Gen-Depot und gehört weltweit zu den fortschrittlichsten Einrichtungen seiner Art.
Ein reiner Kartäuser erhält ein Zertifikat, wenn die Elterngeneration rein im Kandarenbrand gezogen wurde. Bei Bestehen einer nicht durchgängigen Blutlinie, legen Experten fest, ob ein Exemplar als reiner Kartäuser anerkannt wird.
Als staatliche Einrichtung gewährt das Gestüt Expasa S. A. Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren bei Kauf eines Kartäusers.
Quellenangaben:
1. Wikipedia
2. Kartäuser-Gestüt Expasa S.A. - Hierro del Bocado -
3. „Asociación de Criadores de Caballos P.R.E. de Estirpe Cartujana“: Don José María Cruces, Don Manuel Leal
4. Equus 4.2017
5. Altamirano: Historia y Origen del Caballo Español
6. YouTube
7. Varios Autores: Estirpes del Caballo Español

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